Der Senat schreibt in der Active City Strategie für Hamburg vom Juni 2022: „Die Sportinfrastruktur in Hamburg bildet das Fundament der „Active City“-Strategie und richtet sich an dem grundsätzlichen Ziel aus, in ihrer Gesamtheit möglichst umfassend die Bedarfe aller Sportlerinnen und Sportler zu berücksichtigen – ganz gleich ob organisierter Vereinssport oder Individual- und Freizeitsport, ob Breiten-, Schul- oder Leistungssport.“
Während der Senat hier also den Breitensport als gleichberechtigt mit dem Leistungssport darstellt, sieht die Realität anders aus: Kleinere und mittlere Verbände beklagen, dass sie nur schwer von den finanziellen Förderungen der Stadt profieren können, da ihnen u.a. nicht ausreichend personelle Ressourcen zur Beantragung und Abrechnung von Mitteln zur Verfügung stehen. Diese Problematik hat sich während der anhaltenden Coronapandemie sowie der Inflations- und Energiekrise noch verschärft: Sinkende Mitgliederzahlen, sinkende Einnahmen und steigende Kosten werden durch die bestehenden Maßnahmen nicht ausreichend ausgeglichen. Während der jetzt veranschlagte 9 Millionen Euro-Nothilfefonds zu begrüßen ist, braucht es laut Hochrechnungen des Hamburger Sportbunds (HSB) mindestens 13 Millionen Euro, um die jetzt anfallenden Kosten zu begleichen.
Auch hier besteht das Problem, dass die Antragsstellung sowie Abrechnung notwendiger finanzieller Fördermittel durch die kleinen und mittleren Verbände aufgrund mangelnder personeller Ressourcen kaum bewältigt werden kann – da beißt sich die Katze selbst in den Schwanz.
Darüber hinaus lässt sich in Hamburg eine Asymmetrie der Stadtteile in ihrer breitensportlichen Aufstellung feststellen. In gewissen Stadtteilen gibt es hervorragend aufgestellte Sportvereine, welche auch weiterhin vergleichsweise gut durch Pandemie und Inflation kommen, in anderen Stadtteilen ist es so, dass Anwohner:innen kilometerweit fahren, um das für sie passende und bezahlbare Sportangebot genießen zu können. Angebote wie die von Sportspaß werden so beispielsweise so hoch nachgefragt, dass sich weitere Standorte, von der Stadt auch in wirtschaftlich weniger gut aufgestellten Stadtteilen mitfinanziert, vor dem Hintergrund der Active City Ziele durchaus lohnen würden.
Die Bürgerschaft möge vor diesem Hintergrund beschließen:
Der Senat wird aufgefordert,
- die Bereitstellung attraktiver Breitensport-Angebote in allen Hamburger Bezirken als Ziel 5 in die Produktgruppe 272.03 Sport mit aufzunehmen.
- sieben entsprechende Kennzahlen für das neu aufgenommene Ziel 5 der Produktgruppe 272.03 zu definieren: Die Anzahl der geförderten Vereinsgruppen je Stadtteil (Hamburg-Mitte, Altona, Eimsbüttel, Hamburg-Nord, Wandsbek, Bergedorf und Harburg).
- zusätzliche Ressourcen (5 VZÄ) für die Einrichtung einer Abteilung für administrative Unterstützung seitens des HSB für insbesondere kleine und mittlere Sportverbände zur Verfügung zu stellen, damit diese bedarfsgerecht Projektmittel beantragen und abrechnen können.
- den Nothilfefonds für Verbände von 9 Millionen auf mindestens 13 Millionen Euro aufzustocken.
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